DAX über 15.000 Punkte
Wer schneller und leichter investieren kann, verliert womöglich auch schneller und leichter Geld.
Technologie macht alles verfügbar – immer und überall. In vielen Fällen ist das hilfreich, zum Beispiel um mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben oder sich über wichtige Ereignisse zu informieren. Wenn es jedoch um das eigene Vermögen geht, befürchten wir, dass sich Technologie häufig nachteilig auswirkt: Wer schneller und leichter investieren kann, verliert womöglich auch schneller und leichter Geld.
Die wachsende Zahl an Möglichkeiten, schnell und einfach zu investieren, macht einen Anlageplan umso wichtiger, der nicht auf Markt-Timing beruht. Ein Plan soll Anlegern vor allem ein Gefühl von Ruhe und Erleichterung verschaffen, damit sie nicht jeden Tag nervös auf die Börsennachrichten schauen und sich fragen müssen, wie es gerade um Ihre Finanzen bestellt ist. Wer aktiv handelt, verpasst im schlimmsten Fall nicht nur Renditen. Denn aktiver Wertpapierhandel erzeugt vor allem Eines: Stress. Ständig lässt einen der Nachrichtenticker überlegen, wie sich eine neue Information auf das eigene Portfolio auswirkt und ob Handlungsbedarf besteht. Wer also beispielsweise im Dezember aus Sorge vor weiteren Verlusten, sein Depot zu Geld gemacht hat, der hat mit großer Wahrscheinlichkeit nun auch die Jahresanfangsrallye der vergangenen Tage verpasst. Nach einem verlustreichen Jahr 2022 befindet sich der deutsche Aktienindex DAX seit Anfang diesen Jahres auf einer regelrechten Aufholjagd und hat seitdem über 7 % an Wert gewonnen. Einmal mehr zeigt sich, dass man nicht vorhersehen kann, wann ein Richtungswechsel an den Aktienmärkten stattfindet. Selbstverständlich sind Rückschläge jederzeit möglich, aber auch das lässt sich nicht vorhersagen. Für den langfristigen Anlageerfolg ist deshalb unentbehrlich: Man stellt einen Plan auf, man setzt den Plan um, man hält sich an den Plan.
Positiv zu beobachten ist grundsätzlich die Entwicklung von Indexfonds. Indexstrategien haben in den letzten Jahrzehnten erheblich an Bedeutung gewonnen, sodass Indexfonds Ende 2021 bereits einen Marktanteil am US-Aktienfondsmarkt von 52% hatten. Doch einige Anleger nutzen Indexfonds ganz offenbar zur Umsetzung aktiver Anlagestrategien. Zum Beispiel war der größte S&P 500 ETF im Jahr 2021 mit 31 Milliarden US-Dollar am Tag das am meisten gehandelte Wertpapier in den USA. Die Käufer dieses Fonds verzichten also auf Einzelaktienauswahl, suchen jedoch stattdessen aktiv nach den besten Indexfonds und -ETFs. Wohl gemerkt: Trotz erdrückender Beweise, dass diese Strategie zum Scheitern verurteilt ist.
Wegweisende Studien über mehr als fünf Jahrzehnte hinweg belegen, dass es nicht möglich ist, vorherzusagen, wann und wo Mehrrenditen erzielt werden können. Sich bei der Portfolioaufstellung nur auf bestimmte Branchen, Themen oder Länder zu fokussieren, hat also mehr mit Glückspiel als mit Geldanlage zu tun.
Die Forschung hat auch zur Entwicklung von Indexfonds beigetragen. Mit diesen Fonds können Anleger nicht nur in den gesamten Aktienmarkt investieren, sondern auch die Kompetenz ihres Fondsmanagers überprüfen und Kosten vergleichen. So positiv diese Entwicklung ist, so erhöht sich hiermit jedoch auch die Quote potentieller Fehler, die Anleger bei ihrer Geldanlage begehen können.
ETFs vereinfachen den Handel weiter – ebenso wie kostenlose Plattformen, mit denen Anleger über ihr Smartphone handeln können. Mittlerweile scheint es genauso viele ETFs zu geben wie Aktien, aus denen sich die ETFs zusammensetzen. Verstehen Sie uns nicht falsch: ETFs sind ein weiteres Kapitel in der fünfzigjährigen Geschichte der Entwicklung immer sicherer und besserer Finanzprodukte für Anleger. Auch wir nutzen ETFs, um Anlegern mehr Wahlmöglichkeiten beim Zugang zu unseren Anlagestrategien zu geben. Doch ETFs sind Werkzeuge, die man richtig einsetzen muss.
Aus diesem Grund brauchen Anleger, die wenig Zeit und Lust haben, sich mit Finanzmaterie auseinander zu setzten, heute vielleicht mehr als jemals zuvor einen Berater – damit sie nicht ständig von einem Fonds zum nächsten springen. Wir wollen Sie aus dem Spiel der Sorgen und Vermutungen herausholen – mit einem Plan, der Ihnen ein Gefühl innerer Ruhe gibt. Wir halten das für eine vernünftige Idee, mit der man gut leben kann. Wir möchten verhindern, dass Anleger immer wieder dieselben Fehler machen, die wir leider ich immer noch zu häufig sehen. Die Basis einer jeden Geldanlage sollte ein Plan sein, der Ihre persönlichen Ziele und Erwartungen berücksichtigt, um langfristig erfolgreich zu sein.
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