Inflationsrate auf 10-Jahreshoch

Was Sie jetzt tun sollten!

Viele Jahre spielte die Inflationsrate für Anleger keine Rolle, denn diese war lange Zeit auf niedrigem Niveau und schien dort auch noch für lange Zeit zu verharren. Doch seit Beginn diesen Jahres häufen sich die Sorgen der Anleger um eine steigende Teuerungsrate. Nicht ohne Grund, wie die aktuellen Zahlen beweisen: Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, kletterte die Inflationsrate nach vorläufigen Berechnungen im Mai auf 2,5 % und somit auf den höchsten Stand seit knapp 10 Jahren.
Auch in dem von Gabor Steingart verfassten „Morning Briefing“ vom 14.05.2021 wird das Thema aufgegriffen. Hier heißt es sogar, dass die Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB) Isabel Schnabel damit rechnet, dass die Inflation kurzfristig über die Marke von drei Prozent springen könnte. Gabor Steingart äußert sich hierzu kritisch: „Inmitten der Pandemie soll es keine Steuererhöhung geben; das hat die Regierung versprochen. Die Wahrheit ist: Ohne dass je ein Parteivorstand oder der Deutsche Bundestag darüber diskutiert hätten, ist die brutalste aller Steuererhöhungen bereits unterwegs: die Inflation.“ Die von Frau Schnabel angesprochenen drei Prozent würden für ein angespartes Kapital von 500.000 Euro einen Kaufkraftverlust von 15.000 Euro bedeuten – in nur einem Jahr! Noch dramatischer sei die Situation in den USA: Im April stiegen die Verbraucherpreise (Inflation) um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat – der höchste Wert seit 13 Jahren! Weder die US-Zentralbank Fed noch die Finanzministerin haben einen solchen Anstieg vorhergesehen. Gerade die Situation in Deutschland lässt Gabor Steingart zu zwei Schlussfolgerungen kommen:
Schlussfolgerung Nr. 1:
Hier braut sich überall im Westen ein gesellschaftspolitisch brisanter Cocktail zusammen. Die Gleichzeitigkeit von Kaufkraftverlust für die Konsumenten und Null- und Negativzinsen für die Sparer erzielt in der Mitte der Gesellschaft eine toxische Wirkung.

Schlussfolgerung Nr. 2:
Ein sozialdemokratischer Finanzminister, der die Geldflutungspolitik der EZB begrüßt, die Preissteigerungen bei der Bahn im Kabinett abgesegnet, die Strompreise mutwillig in die Höhe treibt und sich nun aus ökologischen Gründen für die Verteuerung der Billigflieger starkmacht, verletzt die Kerninteressen der kleinen Leute. Im Grunde begeht er damit das, was man unter Anwälten Mandantenverrat nennt.

Doch was können Sie tun, um dem Wertverfall Ihres Geldes auf Girokonten, Sparbüchern und Tagesgeldkonten zu stoppen?

Ganz einfach: Die Zinsen / Erträge, die Sie für Ihr Geld erhalten, müssen über der Inflationsrate liegen. Schon klar, dies ist vermutlich nichts Neues für Sie und Ihnen bereitet wahrscheinlich die Frage nach der Anlageform, also wo und wie Sie ihr Geld anlegen können, das größte Kopfzerbrechen. Bevor es an die Wahl der Anlageform geht, sollten Sie sich jedoch zuallererst Gedanken machen, auf wie viel Geld Sie wirklich täglich Zugriff haben müssen. Eine Faustregel besagt, dass der sogenannte „Notgroschen“ circa drei Monats-Nettogehältern entsprechen sollte. Alles was darüber hinaus geht und nicht für anstehende Investitionen wie Reparaturen, Neuanschaffungen etc. eingeplant ist, kann auch über längere Zeiträume angelegt werden und somit höhere Erträge erzielen, als auf den Sichteinlagen bei Banken (täglich verfügbare Gelder wie Girokonto, Sparbuch, Tagesgeld etc.) . Also besonders „inflationsschützend“ gelten Sachwerte, allen voran Immobilien und Aktien(-fonds)! So zeigen verschiedene Langzeitstudien, dass diese beiden Anlageklassen über einen Zeitraum von 20 oder 30 Jahren trotz zahlreicher Krisen die besten Renditen für Anleger erwirtschaften konnten.

Foto: shutterstock.com | 360707312 | SergeyNivens

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