Erste Zinserhöhung seit 11 Jahren
Ggestern verkündete die Europäische Zentralbank (EZB) die erste Zinserhöhung seit dem Jahr 2011 und nimmt hiermit den Kampf gegen die Inflation auf. Der Leitzins wurde von bis dato 0 % auf nunmehr 0,5 % erhöht und auch den Strafzins, den Banken bislang zahlen mussten, wenn sie über Nacht Gelder bei der EZB parken, entfällt. Zwar ist man mehrheitlich in der Öffentlichkeit von einer Zinserhöhung von 0,25 % ausgegangen, doch die Erhöhung von nun 0,5 % hat viele Marktteilehmer überrascht, auch wenn in den letzten Tagen bereits die ersten Gerüchte über einen höheren Zinsschritt kursierten. Die in den vergangenen Monaten immer weiter gestiegene Inflation setzte die EZB zuletzt sehr stark unter Druck, sodass der aktuelle Zinsschritt längst überfällig war – manche Börsenexperten sind sogar der Meinung, dass die Zinswende bereits zu spät kommt. Doch für die EZB war und ist die Zinswende eine deutlich heiklere Angelegenheit als beispielsweise für die US-Notenbank FED. Neben der Gefahr durch zu stark angehobene Leitzinsen, die Wirtschaft in eine Rezession zu führen, hat der Euro-Raum noch seine hochverschuldeten “Sorgenkinder”, allen voran Italien. Mit einer Staatsverschuldung von 146 % des Bruttoinlandsproduktes besteht mit jeder Zinserhöhung die Gefahr, dass Italien irgendwann von dem Schuldenberg erdrückt wird, da zum einen Schuldenabbau immer schwieriger wird und zum anderen die Finanzierung des eigenen Staatshaushaltes immer teurer wird. Zwar ist die Situation für Länder wie Spanien mit 113 % und Frankreich mit 109 % Staatsverschuldung nicht ganz so dramatisch wie für Italien, dennoch ist die Lage angespannt. Um ein Auseinanderdriften der einzelnen Euro-Länder zu vermeiden, hat die EZB mit dem “Transmission Protection Instrument”, kurz “TPI”, ein neues Kriseninstrument geschaffen. Im Falle einer drohenden Schieflage räumt sich die EZB hierdurch die Möglichkeit ein Staatsanleihen des betroffenen Staates zu kaufen, um somit für Stabilität bei den Kursen zu sorgen.
Kommt jetzt die Erholung an den Aktienmärkten?
Ein Tag nach Erhöhung des Leitzinses durch die europäischen Währungshüter nimmt der deutsche Aktienindex DAX und der europäische Index Euro Stoxx 50 den Zinsschritt positiv auf und notiert solide im Plus. Der großen Unsicherheit durch die immer weiter steigende Inflation wurde nun mit dem Einleiten der Zinswende zumindest teilweise in einem ersten Schritt Paroli geboten. Ob das schon ausreicht, um eine Erholung an den Aktienmärkte zu entfachen, ist schwer zu prognostizieren, schließlich sind die Gründe für die ausufernde Inflation noch nicht behoben. Trotzdem kann es bereits jetzt lohnenswert sein, in einzelne Aktien oder Aktienfonds (beispielsweise in Form unserer verschiedenen Vermögensverwaltungs-Strategien) zu investieren. Denn:
Die Börsen haben bereits einiges eingepreist
An den Börsen wird bekanntlich die zukünftige Gewinnaussicht gehandelt und so lässt sich anhand des historisch schlechten ersten Halbjahr 2022 sagen, dass die Börsen bereits einiges an negativen Faktoren eingepreist haben. Es gibt sogar Auswertungen der historischen Börsenentwicklung, die belegen, dass auf zwei negative Quartale mit Verlusten in Summe von über 20 % in Folge, deutlich positive Renditen im zweistelligen Bereich zu erwarten sind (siehe Grafik weiter oben).
Auch unser PCI-Aktiendepot konnte sich natürlich nicht gänzlich dem ereignisreichen Marktumfeld in diesem Jahr entziehen. Man sieht jedoch sehr deutlich, dass die Wertentwicklung fast immer über der des MSCI World verläuft, in der aktuellen Marktsituation also nicht ganz so “störungsanfällig” ist, wie der “breite Markt”. Wie kommt das?
Wir fokussieren uns bei der Auswahl auf Unternehmen, die in ihrem Segment Marktführer mit einmaligem und nicht kopierbaren Geschäftsmodell sind und bereits über einen langen Zeitraum profitabel wirtschaften. Des Weiteren setzen wir auf mindestens sieben bis zehn unterschiedliche Branchen. So konnten sich die Aktienkurse von Unternehmen aus der Branche “Öl & Gas” dank des Ukrainekrieges deutlich verbessern. Auch Konzerne aus den Bereichen “Konsum” und “Nahrungsmittel” hatten kaum Kurseinbrüche, denn “Gegessen wird immer!” Viele Fondsmanager und Vermögensverwalter hatten in den letzten Monaten, teilweise Jahren, einen starken Fokus auf US-amerikanische Technologieunternehmen, die bekannterweise in der letzten Zeit am stärksten eingebrochen sind (“Tech-Crash”). Topunternehmen aus diesen Bereichen haben wir zwar ebenfalls im “PCI-Aktiendepot” aber eben nur als eine Branche und zu einem Zehntel. ETFs wie der MSCI World sind ebenfalls stark technologiefokussiert, weil die Indexgewichtung nach Marktkapitalisierung erfolgt und dadurch die großen Techkonzerne (Apple, Amazon, Alphabet, Tesla & Co.) dort am stärksten gewichtet sind. Was jahrelang gut lief, muss nicht auch in Zukunft gut laufen. Ein Vermögensverwalter kann dagegen aktiv gegensteuern und die Branchengewichtung per “Rebalancing” auf andere Branchen verteilen. Dies ist auch der Grund, weshalb unser “PCI-Aktiendepots” (Besteht überwiegend aus Einzeltiteln mit ganz wenigen ETF, ab € 100.000,- Mindestanlage ohne Eintrittsgebühr oder Ausgabeaufschlag; alternativ unser “PCI-Depot Wachstum” ab € 30.000,-, welches nur Fonds & ETF beinhaltet, ebenfalls mit 100% Investitionsquote, also ohne Eintrittskosten) trotz der stark sinkenden Börsen und schwierigen Zeiten nur leicht in der Verlustzone liegt, weil die sogenannten “Value-Aktien” im Depot ein Gegengewicht zu den Technologietiteln bilden konnten. Und vergessen Sie nicht: Nur durch die Schwankungen, die es am Aktienmarkt jederzeit gibt, erhält man auch immer wieder günstige Einstiegsmöglichkeiten!
Interessieren Sie sich für unser “PCI-Aktiendepot” oder “PCI-Depot Wachstum”? Dann kontaktieren Sie uns ganz einfach über den folgenden Button.
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