Container als Direktinvestment werden von uns nicht mehr angeboten!

PCI zieht Konsequenzen aufgrund der aktuellen Vorkommnisse bei dem Markführer P&R!

Auch wenn unser Haus mit Anbietern wie Magellan oder P&R aufgrund diverser Warnzeichen nie direkt zusammengearbeitet hat, hat die Pleite des Container-Direktanbieters „Magellan Maritime Services“ im Juni 2016 die Branche aufgeschreckt. Von der Insolvenz waren vor allem private Kapitalanleger betroffen, die insgesamt rund 350 Millionen Euro in den Kauf der Container investiert hatten. In der Vergangenheit hatten auch andere Bieter (z.B. SOLVIUM, die ihre Container von den CONRENDIT-Fonds übernahmen, die 2012 erhebliche Probleme und Notverkäufe mit Containerfonds hatten. Siehe „manager-magazin“, April 2014) oder DCM, SCHROEDER und zum Schluss auch BUSS mit ihren Offshore-Containern Zahlungsschwierigkeiten. Die seriöse Gründerin von CH2/BOXDirect, Antje Montag, hat ihre Gesellschaftsanteile im letzten Jahr rechtzeitig verkauft. Containerinvestments: Jetzt gerät auch Marktführer P & R in Zahlungsverzug

Bisher konnte nur „P & R“ aus München-Grünwald eine über 40 Jahre makellose Leistungsbilanz vorweisen. Der Marktführer bei den Direktinvestments galt bislang als solides und wetterfestes Unternehmen mit jahrzehntelanger Erfahrung. Auch hier wechselte die Geschäftsführung aufgrund des Todesfalls des Gründers und Geschäftsführers Werner Feldkamp, der im Alter von nur 65 Jahren plötzlich verstarb und das Unternehmen über 25 Jahre begleitet hat. 2017 hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge 440 Millionen Euro Investorenkapital platziert und war damit sogar eine der Spitzenreiter im Beteiligungs- und Direktgeschäft von Sachwerten. Allerdings hatte das Unternehmen in 2013 noch über eine Milliarde Eigenkapital platziert. Obwohl das Containerleasing-Geschäft zum Schluß wieder recht gut läuft, häufen sich nun die negativen Signale – und wecken ungute Erinnerungen.

Das Unternehmen teilte mit: “Leider wird sich bei wenigen Kunden die Auszahlung der Q.IV 2017 Miete sowie die Auszahlung von fälligen Rückkäufen mit Ablaufdatum 27. bis 30. Dezember 2017 verzögern.” Von den verspäteten Mietauszahlungen sei jedoch nur ein kleiner Teil der Altverträge und damit “nur ein geringer Prozentsatz” der P&R-Kunden betroffen. Die fälligen Mieten und Rückkäufe sollen bis zum 15. beziehungsweise 20. März 2018 vollständig geleistet werden.

Zitat laut der aktuellen Ausgabe der „FONDS Professionell“: „Zur Begründung der Verzögerung führt P&R etwas kryptisch an, dass “bei uns selbst ein Teil der ausstehenden Zahlungen nicht fristgerecht oder nicht in vollem Umfang eingegangen sind, was so nicht absehbar war”. Der Anspruch des Hauses sei zwar, Zahlungen an die Investoren “immer absolut pünktlich” zu leisten, aber es gebe Umstände, die das verhindern und nicht vorhersehbar oder vermeidbar seien – “trotz bestmöglicher und mehrfacher Absicherung”, betont P&R.

Marktführer hat voriges Jahr die Verträge geändert

P&R ist mit Abstand der größte Anbieter von Container-Direktinvestments. Das Geschäft läuft nach dem bekannten Muster: P&R verkauft neue und gebrauchte Container unterschiedlicher Größe an Anleger und mietet sie über eine vertraglich festgelegte Laufzeit von diesen zurück. Am Ende der Mietzeit kauft P&R den Investoren die Transportboxen wieder ab.

Die Anleger sollen die Containermieten quartalsweise erhalten. Die Auszahlung ist laut P&R-Unterlagen “60 Tage nach Ende eines jeden Kalenderquartals für das betreffende Kalenderquartal” vorgesehen (Zitat aus dem aktuellen Angebot Nr. 5005). Die Frist für die Auszahlungen hat P&R erst im Sommer 2017 von 30 auf 60 Tage gedehnt, was für etwas Unruhe im Vertrieb und bei Anlegern gesorgt hatte. Bei den Private Placements, die von den aktuellen Verzögerungen nicht betroffen sein sollen, beträgt das Zahlungsziel weiterhin nur 30 Tage.“

Das aktuelle Handelsblatt vom 9. März 2018 vermutet gar ein „Schneeballsystem“. Gerüchte, die es bei P & R immer wieder mal gab. So schreibt das Handelsblatt: „Noch im Februar hätte Geschäftsführer Ebben ihm (einem Vertriebspartner, Anm. d.Red.) signalisiert, dass es im Geschäftsleben zwar nicht immer nur Euphorie gebe, trotzdem aber alles im grünen Bereich sei. Das scheint eine Beschwichtigung gewesen zu sein, wie sich jetzt zeigt. Ein Hauptproblem dürfte sein: Es fließt immer weniger Geld herein, die Altkunden müssen aber ausbezahlt werden. Den größten Verkaufserfolg erzielte die Gruppe 2013, als sie rund eine Milliarde Euro einnahm. Danach ging es mit den Verkaufszahlen bergab. Der Experte für Geldanlagen Stefan Loipfinger rechnet vor: 2016 verkaufte P&R nur noch Container im Wert von 740 Millionen Euro, 2017 waren es gerade einmal 442 Millionen Euro. Die vielen Container, die P&R jedoch 2013 verkauft hat, werden jetzt zur Rücknahme fällig, ohne dass der Anbieter mögliche Finanzierungslücken mit frischem Kundengeld ausgleichen kann. „Seit Jahren vermute ich bei P&R eine hohe Abhängigkeit vom Neugeschäft“ sagt Loipfinger, „der Verkaufseinbruch um 40 Prozent scheint Wirkung zu zeigen.“… Die P&R-Gruppe hat über mehrere Jahre mehr Mieten an die Anleger ausbezahlt als hereingeflossen sind. Die Schifffahrtskrise ist also sehr wohl auch hier angekommen.“ (Zitat Handelsblatt Ende)

PCI zieht die Konsequenzen und stellt ab sofort den Vertrieb von Containerinvestments ein!

Wir haben Ihnen zuletzt sowieso nur noch vereinzelt Tankcontainer von BUSS angeboten, die bis heute planmäßig laufen. Trotzdem: Da auch BUSS mit einem anderen Containertyp in der Vergangenheit Zahlungsprobleme hatte, ist für uns die Zuverlässigkeit dieses Investmenttyps „Container“ generell in Frage gestellt. Da es interessantere und sicherere Geldanlagen gibt, stellen wir hiermit vorerst den Vertrieb von Containerinvestments ab sofort ein und beobachten den Markt – wir denken, dass dies in Ihrem Sinne ist!

Foto: shutterstock.com | 640701451 | AunPhotographer

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